Vera Herzogenrath

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Aspekte zur Malerei von Vera Herzogenrath
Dr. Gabriele Uelsberg

Die Künstlerin Vera Herzogenrath ist Malerin im klassischen Sinn. Das Medium ihrer künstlerischen Gestaltung ist die Leinwand oder das Papier, ist Acryl- oder Ölfarbe und die Gouache. Das Thema ist die Welt so wie sie sie wahrnimmt und in immer variierten Bildern neu erfindet.

Die Künstlerin Vera Herzogenrath entwickelt im Medium ihrer Gestaltung immer wieder neue Formulierungen über Landschaften, über Erlebnisräume bis hin zu Gegenständen des Alltags. Alles was ihr begegnet kann zum Motiv ihrer Bilder werden, wenngleich der Betrachter den Arbeiten oftmals im ersten Zugang als Abstraktionen begegnet. Denn es geht der Malerin Herzogenrath nicht darum, ein Abbild der Realität zu schaffen, das für uns wiedererkennbar wäre, sondern sie versucht, mit den gestalterischen Mitteln von Farbe und Fläche, eine Atmosphäre herzustellen, die dem Erlebnis von Landschaft, von Alltag oder von Raum entspricht. Dabei entwickelt Vera Herzogenrath im Duktus malerischer Formulierung immer wieder neue Klänge aus Farben und Formen, die sich auf den Leinwänden oder in den Papierarbeiten jeweils so weit vom Gegenständlichen freimachen, dass dem Betrachter letztlich vor allen Dingen das Farb- und Raumerlebnis der Bildwerke nachvollziehbar bleibt. Hierbei konstruiert Vera Herzogenrath aus dem Klang der Farben immer wieder neue Kompositionen, die sie in besonderer Weise „temperiert“, indem sie mit den unterschiedlichen Wertigkeiten der Farben sehr differenziert umgeht und so immer wieder neue, spannungsreiche Gestaltungsmodelle entwickelt. Hell kommt zu Dunkel, Warm kommt zu Kühl und stets entsteht ein gemeinsamer Farbklang, der nicht in erster Linie harmonisch, sondern vor allem dialogisch ist.

Vera Herzogenrath ist eine gegenständliche Abstrakte, die das außerbildliche Vorbild benötigt, um ihre innerbildlichen Kompositionen zu entwickeln. Der Duktus ihrer Malerei ist expressiv und gestisch, wenngleich die Künstlerin sich stets an der Realität orientiert, um ihren künstlerischen Bildwelten ein Höchstmaß an Authentizität in Bezug auf ihre Wahrnehmung einzuräumen.